Peru (Woche 1)

Tag 1 Ankunft

Heute um etwa fünf Uhr Abend habe ich mich von meinem Vater, meinem Bruder und dem Felix verabschiedet. Die Flugzeit war nicht allzu angenehm ich kam nicht so wirklich zu schlaf. Der Aufenthalt in Madrid war viel zu lange. Der Flug ist nicht weiter zu umschreiben. In Lima angekommen musste ich mein Gepäck abholen und auch gleich wieder aufgeben. Die „Swissness“ trieb mich zur eile und ich sah in meinen Gedanken schon, wie ich den Flug verpasse.  Der Flug ging jedoch entgegen meiner Erwartung erst um 8 Uhr, nicht wie auf meinem Flugticket stehend 7.35 Uhr. Der Flug von Lima nach Cusco war grossartig. Die Aussicht auf die Berge, die schön wie auch bedrohlich wirken, war sehr imposant. In Cusco angekommen war ich ziemlich am Ende. Ich suchte offensichtlich verwirrt mein Gepäck. Ein Flughafen angestellter half mir weiter. Mit meinen beiden Taschen in den Händen verliess ich den Flughafen. Beim verlassen des Gebäudes wurde ich unzählige mal gefragt ob ich ein Taxi bräuchte. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht ob ich eines brauche oder nicht. Genauer formuliert ich wusste nicht mal wohin ich mit dem Taxi sollte. Es war alles super Organisiert. Ich schaute mich um. Ich sah ein handgemahltes Plakat mit der Aufschrift „Jan – Peru-Volunteers“. es war Heleen. Sie nahm mir eine meiner Taschen ab und wir gingen gemeinsam zur nahe gelegenen Hauptstrasse. Dort war das Taxi 75% günstiger. Im Voluneers-Haus angekommen bezog ich mein zukünftiges Zuhause. Nach kurzer Verschnaufpause, inklusiv Koka-Tee und Duschen, besuchte ich mit Heleen die Spanischschule. In der Spanischschule lernte ich die Mädchen, meine zukünftigen Mitbewohnerinnen, und diverse Schüler eines anderen Volunters-Projekts kennen. Die Mädchen hatten gerade aus und erklärten, sie essen zuhause. So ging ich mit Heleen, Georg und zwei weiteren essen. Es war sehr cool. Ich war etwas übermüdet und konnte deshalb nicht mehr mein Hochdeutsch in Ordnung halten. Es gab Grund zu lachen. Ich fühlte mich toll aufgenommen.

Geschätzte Ausgaben: 70 Soles

Tag 2

Ich erwachte um 5:30 mein Wohlbefinden war grossartig. Nur mein Hals schmerzte und meine Nase war verstopft. Mir wurde später erklärt dies sei normal in den ersten Tagen. Ich hatte so gut geschlafen wie schon lange nicht mehr, was meine lieben Zimmergenossinnen nicht sagen konnten. Mir wurde zugetragen, dass mein Projekt einen gesamten Wald zu fällen auf allgemeines Unverständnis gestossen war.

Meine erste Spanischlektion fand heute Morgen statt. Wir fuhren gegen halb acht los. Die Busfahrt war abenteuerlich. In der Spanischschule sah ich alle wieder die ich gestern kurz getroffen hatte. Ich wurde in meine Spanischklasse eingeteilt. Nach kurzer Lektion begab sich die Schule auf einen Ausflug zu einer Lama-Farm. Ich war schockiert wie schlecht ich alles verstand. Dies besserte sich jedoch sehr schnell. Ich verstand schnell mehr. Die Lehrerin ist sehr angenehm. Nach einem kurzen Vortrag von jedem, selbst verständlich in Spanisch, über Lamas sahen wir uns drei verschiedene Lamarassen an. Diese durften wir auch füttern. Nachher ging es essen in der Basis der anderen Volunteers. Es war nicht so lecker. -NGO Taxi ist eine zweite Volunteers-Einrichtung die sich auch mit uns die Schule teilt-

Ich wollte im Anschluss mit dem Taxi nachhause fahren. Stand jedoch mit meinem Wunsch ziemlich alleine da also nahmen wir den Bus. Für mich ist es nicht wirklich ersichtlich warum man zu fünft den Bus für je 0.70 Soles nehmen will, wenn das Taxi 5 Soles kosten würde.

Es war wieder abenteuerlich im Bus. In der Unterkunft war viel los. Alle meine Mitbewohner und die Chefs waren anwesend. Wie scheinbar jeden Freitag stand auch heute putzen auf dem Programm. Ich kümmerte mich um die Aussentreppe. Als die Treppe fertig geputzt war sass ich mich hin und trank Tee. Gegen halb sieben begaben wir uns in Richtung Salsa. Ich war etwas genervt, weil wir später gegangen sind als wir hätten sollen und deshalb einen Stress hatten. Die Mädchen und ich nahmen wie bereits gewohnt einen Bus gemeinsam mit vielen anderen Leuten. Ich hatte warm und nicht so wirklich Lust zu tanzen. -Ich habe einmal in der Oberstufe einen Salsa-Kurs besucht, meine Erinnerungen daran waren mässig-

Mit höflichen 15 Minuten Verspätung kamen wir an. Den Ort kannte ich, ich hatte heute dort Mittag gegessen. Es war die Basis der NBO-Volunteers. Der Salsakurs selbst war entgegen meiner Befürchtungen grossartig. Es machte super viel Spass, auch wenn ich nach eigener Einschätzung mich nicht schlecht anstellte, dachte ich bei einigen anderen sie müssen dies schon Jahre machen. Nur die Hitze im kleinen Tanzlokal, welches den Tag über ein Restaurant ist, war erdrückend. Nach dem Salsa hatte ich grossen Hunger. Die ganze Gruppe der Peru-Volunteers Organisation inklusiv dem Freund von Heleen und dem seine Freunde ging einen der vielen Berge rund um Cusco in eine Bar die sehr stark an eine SkyBar erinnerte. Die Aussicht war unbeschreiblich schön. Ich war unbeschreiblich müde. Der Aufstieg fühlte sich nach einer absoluten Höchstleistung an, wir hatten keine halbe Stunde dafür, es war nicht wirklich weit. Ich bestellte mir Curry mit Reis und Gemüse. Es war sehr lecker, jedoch mit 25 Soles auch in der oberen Preisklasse anzusiedeln. Dazu trank ich ein Bier aus Cusco. Um 10 Uhr fuhren wir zu dritt zurück in die Unterkunft. Das Wasser ging nicht. Nach kurzem durchgehen meiner Sozialenmedien schlief ich ein.

Geschätzte Ausgaben: 50 Soles

Tag 3

Nach einem Kleinen Frühstück ging es zur Spanischschule. Gemeinsam mit der Spanischlehrerin machten wir uns auf den Weg zu einem alten Inka-Tempel. Dieser liegt etwas ausserhalb von Cusco, deshalb fuhren wir zuerst mit einem Bus. Auf dem weg zur Busstation passierten wir einen Strassenmarkt Cusco’s. Es war ein ungewöhnlicher Anblick. Ich selbst war teilweise recht angewidert. Leute die auf dem Boden sitzen und Fleisch verkaufen, Fleisch von Meerschweinchen, Schweinen, Hühner und vielem mehr. Die Strasse rundum war dreckig und staubig. Ich könnte mir an so einem Ort keine Lebensmittel kaufen. Die Busfahrt führte aus Cusco heraus. Je weiter man aus der Stadt raus fuhr desto Schrecklicher sah die Gegend aus. Am Rande eines Strassenabschnitts lag ein regungsloser Mann am Boden. Als der Bus seine Endstation erreichte stiegen wir alle aus und kauften noch einiges an Verpflegung zusammen. Und schon begann der Aufstieg in Richtung des Inkatempels. Für mich war es eine ziemlich strenge Angelegenheit. Auch einige der anderen hatten ihre Strapazen und schnauften schwer. In der Hälfte des Aufstiegs machten wir eine kurze Rast. Die Spanischlehrerin ass eine Avocado wie ich noch nie jemanden eine Avocado essen gesehen habe. Sie entfernte die Schale und ass sie anschliessend wie ein Apfel oder ein Birne. Oben angekommen schossen alles ein paar Fotos und schon war wieder es wieder an der Zeit für den Abstieg. Wieder im Dorf unten angekommen wurden wir von Einheimischen zu einer „Fiesta“ eingeladen. Es gab eine Band und es wurde getanzt. Auffallend war, dass es viel mehr Männer als Frauen hatte die tanzten, sowie dass einige der Männer furchteinflössende Masken trugen. Wir wurden angewiesen sämtliche Getränke auszuschlagen. Ich nahm die vermutlich etwas zu genau und schlug sogar das Wasser aus, welches mir angeboten wurde. Nach einer gefühlten halben Stunde verliessen wir das Fest und wurden wärmstens verabschiedet. Der Sänger wünschte uns allen via Mikrofon nur das Beste. Anschliessend gab es noch eine Fotosession mit den Einheimisch.

Auf dem Weg fort von diesem Fest in Richtung Bushaltestelle unterhielt ich mich mit der Spanischlehrerin auf Spanisch, Sie half mir ab und an wieder einen Satz zu bilden oder ein Wort zu finden, alles in allem war ich aber sehr zufrieden mit mir. Die Retourfahrt fand in einem sehr schönen Bus statt, er kosstete auch sechs Soles. Dies ist fast das doppelte des Anfahrtwegs. Mich belastete dies nicht weiter, aber einige meiner deutschen Mitbewohner taten sich schwer damit. Von der Spanischschule zurück ins Volunteers-Haus fuhren wir wie schon bereits gewohnt mit dem Rapido-Bus. An unserer Haltestelle angekommen gingen alle zusammen einkaufen. Die Damen wollten kochen und ich nahm das Angebote nur zu gerne an. Ich beteiligte mich mit sechs Soles am Einkauf des Abendessens und kaufte mir selbst eine Sprite, ein Bier und Wasser. Im Appartement assen wir dann alle zusammen, ich half beim Spülen und übernahm das Abtrocknen. Am Abend wollten wir an ein Konzert am Plaza de Armas. Das Konzert war nicht so mein Ding aber mit der Gruppe machte es doch etwas Spass. Während des Konzerts wurde meine hintere Hosentasche mehrfach nach einer Brieftasche durchsucht.  Wir teilten uns anschliessend auf. Zu dritt hatten wir noch Lust auf Ausgang. Aus dem Vorhaben wurde aber nichts mehr. Wir gingen noch in eine nahegelegene Bäckerei und assen und tranken noch etwas. Von dort her ging es dann zurück nach hause. Das Wasser war bereits abgestellt so konnte ich mir, die von mir so fest gewünschte Dusche nicht mehr gönnen. Also ging ich schlafen.

Geschätzte Ausgaben: 40 Soles

Tag 4

Schon gestern wurde gesagt, dass es heute auf den Schwarzmarkt ginge. Bei mir drehten sich die Gedanken schon seit dem aufstehen nur darum. Ich konnte mir unter einem Schwarzmarkt nicht so richtig was vorstellen.

Um halb sechs wachte ich auf. Mein Jetlag war immer noch nicht vollständig abgeklungen. Trotz der Müdigkeit konnte nicht mehr einschlafen und ging dann halt duschen, schon wie die letzten 3 Tage war das Wasser eisig. Es war erfrischend. Als ich zurück ins Zimmer kam legte ich mich nochmals hin und versuchte dem Kältetod zu entkommen. Dies glückte mir gerade noch so, dies nur dank dem superdicken Wollenpullover aus London.

Als alle fertig waren mit dem Frühstück ging es zu Fuss zum Markt. Der Spaziergang dauerte eine gefühlte halbe Stunde. Der Schwarzmarkt war ganz anders als erwartet, er war riesig. Und es wurden weder Falschgeld noch Drogen angeboten. Viel mehr bestand er aus drei grossen Hallen, welche nach mir unverständlichen Kriterien in Abteilungen aufgeteilt wurden. Wie an auf den meisten Märkten war der Geruch nach Fisch allgegenwärtig. Neben Lebensmittel und Fischen gab es DvD’s ich vermute gebrannte, und diversen Elektrokram zu kaufen. Auch zu finden waren Kleider. Einige sahen originaler aus als andere, jedoch war ich mir bei keinem so wirklich sicher. Der erste Durchlauf war eher stressig. Ich hatte gar keine Lust mir die angepriesenen Dinge anzuschauen unsere Gruppe war mit sechs Leute etwas zu gross. Später trennten wir uns. Ich musste mich entscheiden was ich tun wollte. Die Mädchen aus meiner Gruppe kauften Mittagessen in welches sie mich auch einrechneten. Ich lehnte das Angebot ab. Ich befürchtete, wenn ich nun gehen würde ist der Tag gelaufen und ich komme nicht mehr dazu einigen Aktivitäten in Cusco nach zu kommen. Da diese Aktivitäten Geld gekostet hätten. So suchte Helen ein Taxi für die vier und sagte dem Fahrer wo er hin sollte.

Wir gingen zu dritt, Heleen war auch dabei, nochmals durch den Mark. Es war entspannter als zuvor. Wir waren auf der Suche nach Sportsachen und ich nutzte die Gelegenheit mein Spanisch fürs feilschen um ein T-Shirt zu verwenden. Ich war erfolgreich und kaufte mir das T-Shirt. Zurück bei Heleen berichtete ich von meinen Erfahrungen. Sie waren schon ein ganzes Stück weiter als vorhin. Die Sportklamotten waren anprobiert und gekauft. Daraufhin nahmen wir zu dritt ein Taxi und fuhren damit ins Zentrum. Im Zentrum angekommen gingen wir in ein Irishpub. -Nein nicht irgendein Irishpub, das höchstgelegene Irishpub der Welt. Ich dachte mir meinen Teil zu diesem Marketing.- Das Sandwich schmeckte ausgezeichnet. Gestärkt von dem Mittagessen lud ich mit Heleens Hilfe meine peruanische Simkarte auf. Ein völlig eigenes Erlebniss.

Gegen zwei Uhr gingen wir in ein Souvenierladen und deckten uns mit diversen peruanischen Utensilien wie Pullovers und Socken ein. Das verhandeln mit der Verkäuferin war hoffnungslos. Sie erzählte etwas von einem Mindestpreis und das sie ihre Sachen schon günstig verkaufe. Wir bekamen keinen Centimo geschenkt. Dies war für mich nicht weiter schlimm ich hatte mir schliesslich zwei Paar Socken gekauft. Das verhandeln hatte trotzdem Spass gemacht. Auch wenn meine Rolle drin sehr passiv war.

Als Heleen nachhause ging ass wir zu zweit noch ein Eis und eine Pizza. Wir redeten dabei über dies und das und ich genoss es sehr. Zur Pizza gab es einen leckeren Mojito. Sie fährt morgen früh in den Dschungel um von dort den Machu Picchu zu erwandern. Es wurde allmählich spät und es war an der Zeit für uns in Richtung Unterkunft zurück zu gehen. Wir nahmen den Bus.

In der Unterkunft sahen sich die anderen gerade einen Film an und ich kümmerte mich um meine Hausaufgaben. George kam irgendwann auch in die Unterkunft um mich beim lernen zu belästigen. Es war cool das er kam ich freute mich. Er sprach mir auch seine Zustimmung aus, dass ich am lernen sei. Als ich mit den Hausaufgaben fertig war unterhielt ich mich mit George und wir machten auf morgen ein gemeinsames Mittagessen aus. Um uns unterhalten zu können.

Geschätzte Ausgaben 80 Soles

Tag 5

Ich habe miserabel geschlafen. In der Nacht erwachte ich immer mal wieder und hatte dann Mühe wieder einzuschlafen. Als ich dann doch noch zu etwas Schlaf kam war bereits Zeit um aufzustehen und sich für die Schule bereit zu machen. Sämtliche Mitbewohner waren bereits ab Frühstücken. Ich liess das Frühstück ausfallen um noch etwas Zeit für eine Dusche zu finden. Die Dusche war wie erwartet eisig. Trotzdem fühlte es sich Toll an.  Ich hatte richtig Lust auf Schule.

In der Schule wurden wir alle samt herzlich empfangen. Es gab eine kleine Klassenumstellung. Der deutsche Junge der am Freitag noch bei uns war wurde aus unsere Klasse getauscht. Während der Lektion behandelten wir das Verb „tener“. Ich war schon ziemlich gut vertraut damit und konnte die Stunde ziemlich gelassen und ohne geistige Höchstleistungen absolvieren. Mit beendetem Theorieteil verliessen wir die Schule um ein Museum zu besuchen. Im Museum fanden wir heraus das alle ausser mir bereits schon einen Besuch in dem besagten Museum gemacht haben. Dies war nicht weiter schlimm. Der Spanischlehrer führte uns darauf hin zu einem riesigen Bild and einer Strasse. Das Bild beschrieb ein prähistorisches Cusco. Alles Klasse machten wir einige „Hay“-Sätze zum Bild. Als alles im Bild genannt war ging es in ein weiters Museum in welchem wir etwas über die Geschichte Perus erfuhren. Auch hier wurde alles sehr interaktiv gestalten und wir konnten uns an unserem Spanisch versuchen. Mir fiel wieder auf wie gross mein Vokabular ist. Ich war sehr zufrieden. Die Spanischlektion liessen wir in einem der vielen schönen Pärke der Innenstadt Cuscos ausklingen.

Mittagessen war Vegetarisch im selbigen Restaurant in welchem ich am ersten Tag gegessen hatte. Wir waren eine grosse Gruppe, und nahmen den grössten Tisch des Restaurants ein. Ich probierte einen der wärmstens empfohlenen Säfte des Hauses. Er war lecker. Dazu ass ich Spaghetti Pesto.

Nach dem Kaffe bei Starbucks, sonst ist der Kaffe so gut wie überall ziemlich mies, (Starbucks hat hier in Cusco ziemlich genau die selben Preise wie in Europa) gingen wir auf einen grösseren Markt, denn Heleen wollte ihr Mobiltelefon reparieren lassen.

Auf dem weg zum Lamapulloverladen von gestern sah ich mir nochmals den Puma und die Schlagen auf der Wand nebenan an. Ich fand die Bilder in der Steinmauer nicht auf anhieb, also half mir Heleen eben dabei. Mit einem Erfolgsgefühl, welches das entdecken der Tiere auslöste, kaufte ich mir meinen Lamapullover. Er ist sehr flauschig und gibt allerhand wärme ab. Mit brandneuem Lamapullover ging es retour auf den Markt um Heleens Telefon abzuholen.

Am Abend fand ich mich wieder in der Spanischschule ein. Es war ein Vortrag über alternative peruanische Heilpraktiken angesetzt. Ich kam um halb sieben an und blieb bis zehn nach sieben der einzige. In der Zwischenzeit unterhielt ich mich mit der Spanischlehrerin und Inhaberin der Schule. Selbstverständlich so gut es ging auf Spanisch. Als es dann definitiv war das ich der einzige bleibe begann sie mit dem Programm. Es war perfekt auf mich zugeschnitten. Ich konnte alles was ich nicht verstand nachfragen und es wurde mir ausführlich erklärt. Oftmals entstanden auch zwischen Gespräche über dies und das. Am spannendsten fand ich den Teil über die drei Welten der Ureinwohner. Wie sie die Welt als eine materielle, eine astronomische und geistige ansahen. Der teil über die Naturheilpraktiken der Schamanen sagte mir auch sehr zu.

Im Bus auf dem Heimweg bedauerte ich sehr, dass ich heute morgen meine A-Jay Four Kopfhörer, die besten Kopfhörer die ich je besass, zuhause auf dem Bett gelassen haben. So beobachtete ich die Leute beim Pokémon Go spielen oder versuchte aus ihren Gesprächen einige Fetzen zu verstehen. Pokémon Go ist in Cusco gerade all gegenwärtig.

Zuhause angekommen ging es bereits wieder nach draussen um mit George gemeinsam ein Abendessen zu mir zunehmen. Wir assen in einem nahe gelegenen Restaurant. Das Essen war fast so lecker wie die zwei Drinks, welche so unbeschreiblich gut gemacht waren das ich kompromisslos ein weiteres Mal dort vorbeigehen möchte. Die Gespräche mit George waren spannend und weitreichend. Definitiv würde ich ihn als einen Menschen mit grossem Allgemeinwissen und reichlich Eindrücken unserer Welt beschreiben.

Im Appartement angekommen waren die Mädchen alles bereits am schlafen. Es war etwas über zehn Uhr. Ich dachte mir meinen Teil dazu und begann mit dem schreiben des Tagebuchs. Nach der Beendigung dieses Vorhabens werde ich mich den  Spanischhausaufgaben widmen um danach sorglos schlafen gehen zu können.

Geschätzte Ausgaben 100 Soles

Tag 6

Die Zeit hier in Cusco vergeht wie im Flug. Ich habe nach wie vor das Gefühl erst gerade angekommen zu sein. Der heutige Tag ist als sehr erfolgreich zu beschreiben.

Am morgen fühlte ich mich leider nicht so fit. Und liess das Frühstück wieder einmal aus. Auf dem weg zur Bushaltestelle kam mir die Idee einen Maisbrei für den weg zu kaufen. Leider war die Verkäuferin nicht an ihrem üblichen Platz und das Unterfang fiel ins Wasser. Die Busfahrt war etwas seltsam, ich merkte schnell wie wenig Begierde ich auf Themen wie rasierte Beine Ja/Nein Wann/Wo hatte. So setzte ich mich auf einen freien Platz etwas weiter vorne im Bus und genoss die Hinfahrt mit köstlicher Musik von Eli&Fur. Die Busfahrt kam mir kürzer vor als sonst. In der Schule ging es mit der Auswertung der Hausaufgaben los. Ich merkte ziemlich schnell, dass mir einen Teil fehlte. Da mir dieses Problem schon bestens aus vergangener Schulzeit bekannt war konnte ich mit wenig Nervosität etwas improvisieren. Sehr froh war ich das ich den Teil mit dem Stadtplan nicht vergessen hatte. Alle Schüler trugen anhand ihres gezeichneten Stadtplans etwas über ihre Heimatstadt vor. Mein Stadtplan war natürlich mit Abstand der hässlichste. Da sämtliche andere Schüler im Kunstprojekt sind und vermutlich eine gute Stunde in die Aufgabe investiert haben konnte ich damit ziemlich gut leben.

Als die Hausaufgaben korrigiert waren schauten wir uns sämtliche Endungen der Verben an. Auch dies hatte ich schon mal gemacht, habe aber vieles davon vergessen. Mit beendetem Theorieteil zogen wir alles gemeinsam mit dem Spanischlehrer durch die Stadt. Wir sahen uns ein Museum über die Bergbewohner Perus an. Wie schon gestern beschrieben wir Bilder und Dinge. Auf dem Weg zum nächsten Ziel konnte ich ein längeres Gespräch mit dem Spanischlehrer führen. Das Gespräch reichte bis hin zu das man in Cusco am Kiosk eine Einzelne Zigarette kaufen kann. Das letzte Ziel des Tages war einen Laden mit sehr teuren, jedoch handgemachten, Textilwaren. Im Laden war alles in USD angeschrieben. Ich vermute in Soles hätte es viel zu teure gewirkt.

Das Mittagessen lies ich ausfallen damit ich es pünktlich um viertel vor eins auf den Plaza de Armas schaffte. Um diese Zeit startete eine „free walking tour“. Im Grunde eine Tour durch Cusco welche von einem Führer geleitet wird. Speziell war das die Tour an sich gratis war, einzig bei Abschluss wurde ich um ein Trinkgeld gebeten. Die Tour war sehr gut gestaltet es gab viele Stationen bei welchen Marco, so hiess der Reiseführer, etwas zu erzählen wusste. Ganz speziell war wie er seine eigene Geschichte mit der Geschichte Peru verband. Ich erfuhr neben dem Standort des teuersten Hotels Cuscos auch wo ich mir bei bedarf Musiklektionen nehmen könnte. Das mit den Musiklektionen überlege ich mir nochmals. Auf dem Weg unterhielt ich mich lange mit einem Engländer welcher gerade sein Studium abgeschlossen hatte. Er war ein sympathischer Kerl. Ich war sehr begeistert von der Tour und liess 20 Sole dafür springen. Dies war der Wert den ich bereit gewesen wäre dafür zu bezahlen. Die Tour endete in einem Markt, ich kannte den Markt noch nicht, in welchem ich mit zwei englischen Touristen einen Fruchtsaft genoss. Der Saft war hervorragend.

Auf dem Plaza de Armas war reges Getue als ich ankam. Leute jagten „Pokémons“, andere klickten „Selfies“ und wieder andere wollten ihren Ramsch an die Touristen verkaufen. Ich beobachtete die Geschehnisse eine Gute Stunde. Als ich mich erhob wurde meine Parkbank sofort wieder in Beschlag genommen. Sitzplätze auf der Plaza waren sehr begehrt.

Ich beschloss auf den nahegelegenen Hügel hoch zu laufen und dort den Sonnenuntergang anzusehen. Der Aufstieg war nicht ganz so beschwerlich wie die Mädchen mir ihn beschrieben hatten. Aber dennoch ziemlich steil. Ich nahm aber auch nicht den direktesten Weg nach oben. Eine alternative Route welche um ein kleines Waldstück führt hatte es mir mehr angetan. Nach der Hälfte des Marsches, als gerade so die Stadt endete und das unbebaute Land anfing, stand ein grosses Tor mit zwei Peruaner die Eintritt von mir wollten. Das Tor führt in einen Nationalpark und dieser kostete 40 Soles. Ich sagte ihm, ich will keinen Nationalpark sehen sondern nur zur Statue, welche eine gratis Attraktion ist, gehen. Wir konnten uns schliesslich auf zwei Soles einigen und ich durfte passieren. Der Wanderweg durch den Park war herrlich. Eine Aussicht wie ich sie noch nie zuvor gesehen hatte. Ich lief langsam und machte viele Fotos. Oben angekommen. Kaufte ich mir eine einzelne Zigarette am Kiosk und rauchte genüsslich. Ich blieb in etwas eine Stunde oben, dann ging die Sonne unter. Den Sonnenuntergang konnte ich glücklicherweise mit zahlreichen Bildern für immer festhalten. Der Weg nach unten bestand komplett aus Treppe. Ich war froh, dass ich diesen nicht hochgelaufen bin.

Zurück auf dem Plaza de Armas habe ich komplett die übersicht verlohren wo die Busse fuhren. Ich überlegte mir gerade ein Taxi zu nehmen als einer der „Rapido“-Buse vorbei fuhr. Ich klopfte an die Scheibe und erkundigte mich über dessen Reiseziel. Es war die falsche Richtung, dies war aber nicht weiter schlimm da mir gesagt wurde wo sich der Richtige befinde. Ich fand ihn und fuhr nach hause. Zuhause fand ich ein unbegreifbares Chaos vor. Ich war etwas entnervt und füllte den Wassertank nach. Im Volunteers-Haus steht ein grosser Wassertank den ich etwa auf 600 Liter schätzen würde. Der steht da damit auch Wasser vorhanden ist wenn der Staat oder wer auch immer den Wasserhahn zudreht. Dies geschieht so gut wie jeden Abend. Als ich George mitgeteilt hatte, dass mich diese Unordnung störe, erledigte ich meine Hausaufgaben und ging schlafen.

Tag 7

Die Schule war nicht sehr aufregend. Einzig die Stadttour kombiniert mit Spanisch Training war relativ Spannend. Am Nachmittag hing ich mit Miguel und seinen Freunden in der Wohngemeinschaft rum und Spielte „Hearthstone“ und trank Bier. Es war eine neue Erfahrung so eng mit den Lokals zu verkehren. Sie lebten anders als wir es in Europa tun. Die Wohnung war riesengross und bot etwas sieben Leuten ein zu hause. Inklusive Miguel und Heleen. Auch die Nachbarn des Hauses schauten immer mal wieder vorbei um dem Gringo beim Computerspielen, auf dem grossen Fernseher in der Küche, zu zuschauen. Während des Abendessens half mir Miguel ungefragt meine Hausaufgaben zu erledigen. Er fand dies sehr amüsant, da mein Spanischniveau noch relative tief war. Ich erklärte ihm, dass ich neben Spanisch auch Englisch, Deutsch und Schweizerdeutsch spreche. Er liess mich etwas auf Schweizerdeutsch vorsagen und wir alle lachten. Irgendwann gegen Abend gab es Abendessen. Heleen hatte lecker gekocht, was jedoch auffiel war, dass sie die Teigwaren ohne Salz zubereitete. Am späteren Abend begleiteten mich die Beiden zum nahegelegenen San Pedro Market. Dort nahm ich den Bus zurück ins Voluntairshaus. Im Voluntairshaus war niemand mehr auf und so ging ich auch schlafen.

Jan Deuber - Gastautor

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